baukurier — das Magazin der Witschi AG
Das Organisationstalent
Daniel Göttmann, 32, Stellvertretender Leiter Hochbau

Vor etwa sechs Jahren bewarb er sich bei der Witschi AG für ein Praktikum. Das war während seiner Zeit an der Bauführerschule. «Leider erhielt ich damals eine für mich enttäuschende Absage», erinnert sich Daniel Göttmann. Von diesem Rückschlag liess sich der heute 32-Jährige jedoch nicht einschüchtern. Sein damals bereits gutes Bild der Witschi AG wurde durch die Absage nicht getrübt. Er bewarb sich später, rund ein Jahr nach Ausbildungsende, erneut bei Witschi – und erhielt eine Zusage. Am 1. Januar 2022 konnte Daniel Göttmann schliesslich seine Stelle als Bauführer Hochbau beim Langenthaler Traditionsunternehmen antreten. «Es hat vom ersten Moment an gefunkt. Ich wusste sofort, dass ich die richtige Stelle gefunden hatte», sagt der gebürtige Aargauer.
Wobei «Aargauer» eigentlich übertrieben ist. Aufgewachsen ist Daniel Göttmann nämlich ganz in der Nähe, in Vordemwald. Seine Lehre als Zimmermann absolvierte er in Langenthal bei Hector Egger Holzbau. «Witschi» war ihm also schon damals ein Begriff, branchenbedingt. Heute wohnt er mit seiner Partnerin und den beiden Kindern – ein zweieinhalbjähriger Sohn und eine rund anderthalbjährige Tochter – im ebenfalls nahe gelegenen Oftringen in einem Einfamilienhaus.
Daniel Göttmann identifiziert sich sehr mit der Region und den Oberaargauer Gemeinden, in denen die Witschi AG oft tätig ist. Die ersten Sporen als junger Bauführer verdiente er sich mit der Koordination und Realisierung von Einzelhaus-Projekten. Bald folgten Mehrfamilienhäuser. Aktuell zeichnet er für die zwei grössten Hochbauprojekte der Firma verantwortlich, darunter die grösste solche Baustelle in der Geschichte der Witschi AG überhaupt: die Überbauung «Kirchgasse» in Lotzwil mit elf neuen, energetisch topmodernen Mehrfamilienhäusern (Fertigstellung per Sommer 2024).
Es sind heute Millionen-Baustellen, für die Daniel Göttmann verantwortlich ist. Bammel hat er deswegen nicht. Höchstens ein bisschen «Bauchweh» ab und zu – weil es vor allem zwei Dinge gibt, die im Baugewerbe immer wieder für Stress sorgen: Zeit und Geld. «Termindruck ist heute auf dem Bau allgegenwärtig. Je nach Baustelle und Fertigstellungs-Termin muss ich meine Poliere sehr zum Vorwärtsmachen antreiben, das mache ich nicht immer gern», benennt der 32-Jährige eine der wenigen Schattenseiten seines Jobs. Eher unschön findet er auch, wenn es am Schluss eines Projekts zu Diskussionen des Geldes wegen kommt – dies, obschon eigentlich gemäss Ausschreibung und Plänen von Anfang an alles klar geregelt sein sollte. «Es sind jeweils schwierige Diskussionen, denn zu Geschäftspartnern entwickelt man auf einer Baustelle mit der Zeit auch gewisse Sympathien. Wenn es am Schluss dann aufgrund der Kosten zu einem Zerwürfnis kommt, ist das sehr schade. Aber als gewinnorientiertes Unternehmen müssen wir uns an den ursprünglichen Abmachungen orientieren und auf den Entschädigungen für unsere geleisteten Arbeiten beharren.»
Seine Sandwichposition zwischen den firmeneigenen Polieren und Mitarbeitenden, den externen Bauherrenvertretenden und weiteren Beteiligten bringt aber auch sehr viel Spannendes und Abwechslungsreiches mit sich. Am meisten schätzt Daniel Göttmann an seinem Job den Kontakt und Austausch mit den Menschen. Manch einer, der mit ihm zu tun hat, würde ihn wohl als Organisationstalent bezeichnen. Ein Vermittler zwischen unterschiedlichen Positionen. Ein Routinier beim Bewältigen herausfordernder Situationen. Gerade dann, wenn es einmal hau ruck gehen muss. «Wenn etwas ganz plötzlich, so richtig auf die Schnelle, organisiert werden muss, laufe ich zu Höchstform auf. Solche unvorhersehbaren Situationen liebe ich», sagt Göttmann ganz selbstbewusst, ohne dabei überheblich zu wirken. Man nimmt es ihm gerne ab. Auch die Beschreibung seines Verhältnisses zur Firma Witschi, die beinahe einem Lobgesang gleichkommt.
Kitschig? Wohl kaum. Eher kommt im Gespräch mit ihm der Gedanke auf: Ist doch schön, wenn jemand in der heutigen Zeit noch so sehr für eine Unternehmung und für seinen Job brennen kann. «Ich fahre jeden Morgen gerne zur Arbeit und betrete das Büro, als wäre es mein zweites Zuhause», gibt Daniel Göttmann ganz offenherzig von sich. Oder: «Ich spüre die Wertschätzung, die hier jedem Mitarbeitenden entgegengebracht wird. Stefan Kurt, mein Chef, lässt mir sehr viele Freiheiten und bringt mir enormes Vertrauen entgegen.»
Die Firmenkultur der Witschi AG nimmt der Mann aus Oftringen als sehr familiär und aufgeschlossen wahr. Anlässe wie das Eiertütschen zu Ostern, der Sommeranlass oder das Weihnachtsessen hebt Daniel Göttmann als wichtige Momente hervor, die im Jahresverlauf dazu beitragen, dass sich die Belegschaft als eine grosse Gemeinschaft fühlt. Ein perfektes Instrument und Vehikel – im wahrsten Sinn des Wortes – ist in diesem Zusammenhang auch die sogenannte «Baubar», ein Bauwagen, der zur mobilen Feierabendbar mit integrierter Küche umgebaut worden ist. «Ob auf unseren Baustellen oder im Werkhof an der Murgenthalstrasse – immer, wenn die Baubar geöffnet ist, kommen Mitarbeitende von Witschi zusammen. Man stösst zusammen auf den Feierabend an, schmeisst noch eine Wurst auf den Grill oder frittiert zusammen ein paar Portionen Pommes-Frites. Eine rundum gelungene Sache, wie ich finde.»
Sein Job als Bauführer bringt es mit sich, dass Daniel Göttmann die meiste Zeit im Büro tätig ist. Sein Anspruch an sich selbst ist es jedoch, mindestens einmal pro Woche persönlich auf den Baustellen vorbeizuschauen, für die er zuständig ist. Der Bezug zum Bauwerk vor Ort ist ihm wichtig. Es fällt ihm daher leicht, die Essenz der Witschi-Philosophie – «Lebensraum bauen» – nachzuvollziehen und in seinen Arbeitsalltag zu integrieren: «Die Aufträge, mit denen wir bei Witschi-Hochbau unsere Brötchen verdienen, sind nicht einfach Aufträge. Es sind Projekte, die im Endeffekt dazu führen, dass Menschen an einem Ort arbeiten oder wohnen können. Unser Ziel muss also sein, Lebensräume zu bauen, die behaglich, schön, zweckmässig und qualitativ hochwertig sind.»
Text: Patrick Jordi
Bild: Martina Flury Witschi
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