baukurier — das Magazin der Witschi AG

Der Tüftler

Roman Schaub, 48, Leiter Böden und Beläge, GL-Mitglied

Was ist deine Funktion und wie lange hast du schon mit der Firma Witschi zu tun? Angefangen habe ich bei Witschi als Maurer, das war 1998. Später war ich Vorarbeiter und Polier. Zwischen 2005 und 2010 war ich nicht mehr für die Firma tätig. In dieser Zeit absolvierte ich die Bauführerschule. So kam ich schliesslich als Bauführer zurück zu Witschi. Nach zwei Jahren besuchte ich die Baumeisterschule. Heute habe ich die Funktion Leiter Böden und Beläge inne und bin Mitglied der Geschäftsleitung.

Beschreibe einen typischen Arbeitstag von dir. Das ist gar nicht so einfach, weil ich meinen Arbeitstag grundsätzlich sehr frei gestalten kann – abgesehen von den Fixterminen auf den Baustellen natürlich. In der Regel beginnt mein Arbeitstag aber um 6 Uhr, indem ich im Büro die Kaffeemaschine betätige. Ich arbeite zu etwa 70 Prozent im Büro und zu 30 Prozent draussen. Dies kann sich saisonal bedingt aber recht schnell ändern. Auf den Baustellen kläre ich mit meinen Mitarbeitenden Details zur Bauausführung, bespreche Abläufe und wirke korrigierend ein, sofern dies nötig ist. Im Büro erledige ich administrative Arbeiten, mache Abrechnungen oder akquiriere neue Aufträge. Wenn ich beispielsweise drei Viertel des Tages Abrechnungen gemacht habe, geniesse ich es, am Nachmittag zur Auflockerung noch auf eine Baustelle zu gehen und dort den Austausch mit den Mitarbeitenden zu pflegen.

Du leitest ein Spezialgebiet – was ist das Spezielle? Es ist untypisch für eine Baufirma, dass sie ein Gebiet wie Böden und Beläge selbst abdecken kann. Aber das ist generell eine Stärke von Witschi: Dass wir viele Baudienstleistungen aus einer Hand anbieten können. Selbst in unserem Spezialgebiet geht es noch einmal in die Breite. Wir bieten vom Kunstharz (fürs Badezimmer) bis zum massiven Einstellhallenboden und von Unterlagsböden bis zur sehr anspruchsvollen Industriebodensanierung sozusagen alles an. Diese breite Palette erfordert auch ein gewisses Kontingent an spezialisierten Fachkräften. Für unser Team Böden und Beläge suchen wir aktuell Verstärkung.

Welche Aspekte deiner Arbeit liegen dir besonders gut? Ich mag es sehr, unkonventionelle Lösungen zu erarbeiten. Die naheliegendste Lösung ist nämlich bei Weitem nicht immer die beste. Ich behaupte, dass ich eine eher unkonventionelle Denkweise habe und dadurch oft auf besondere Lösungsansätze komme. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich eine durchgehende Ausbildung vom Maurer bis zum Baumeister absolviert habe. Auf den einzelnen Berufsstufen durfte ich jeweils viele Erfahrungen sammeln – als Maurer sah ich quasi in alles herein, von der Riesenbaustelle bis zur kleinen Kundenmaurer-Baustelle. So kann ich heute Ideen aus grossen Zusammenhängen auch aufs Kleine übertragen, und umgekehrt.

Welche Aspekte liegen dir weniger? Ich bin nicht unbedingt der Schreiberling und bin mit der deutschen Rechtschreibung manchmal ein bisschen auf Kriegsfuss. Seit meiner Schulzeit konnte ich mich in dieser Hinsicht zwar verbessern, aber ich werde ganz sicher nie in meinem Leben Buchautor oder Schriftsteller. Es macht durchaus sehr viel Sinn, dass ich heute auf dem Bau tätig bin (lacht)!

Was hebt die Firma Witschi aus deiner Sicht gegenüber anderen Bauunternehmen ab? Wo liegen die Stärken von Witschi? Da ich selbst kein Jobhopper bin, kann ich andere Firmenkulturen kaum beurteilen. Ich denke aber, dass wir hier bei Witschi eine sehr familiäre Kultur haben; eine, die sehr menschbezogen ist. Man ist in unserem Unternehmen definitiv keine Nummer. CEO Bendicht Witschi kennt jeden und jede beim Namen – er hat eindeutig das bessere Namensgedächtnis als ich. Eine Stärke der Firma ist aus meiner Sicht ganz klar die flache Hierarchie, innerhalb der man selbst grundsätzlich einiges bewirken und auch mitbestimmen kann.

Welcher Firmenanlass von Witschi gefällt dir am besten und warum? Mir gefällt die Sommerinfo sehr gut, da dieser Anlass nicht in Zusammenhang steht mit einem feierlichen Fest wie Weihnachten oder Ostern – die Sommerinfo ist einfach unabhängig. Wenn sie stattfindet, ist es in der Regel warm – wir können dann im Werkhof anschliessend an die Info noch grillieren und gemütlich beisammen sein. Bei dieser Gelegen-
heit ist es auch möglich, sich mit anderen Mitarbeitenden aus anderen Gebieten auszutauschen.

Apropos ungezwungen: Was hat es mit dieser Baubar auf sich, von der fast alle ständig erzählen? Das ist eine super Sache. Wie die Idee entstanden ist, weiss ich eigentlich auch nicht so genau. Ich weiss einfach, dass es schliesslich bei uns in der Geschäftsleitung ein Thema war. Bendicht sagte in diesem Zusammenhang sinngemäss, man könne den Wert von etwas nicht immer mit Geld bemessen. Er wolle die Baubar unbedingt haben, so könne er den Mitarbeitenden etwas zurückgeben – ihnen selbst ein Bier ausschenken oder für sie eine Wurst braten. Wie wir wissen, konnte die Baubar erfolgreich umgesetzt werden – und alle erfreuen sich heute daran. Es ist ein weiterer Ort in der Firma, wo man sich auf Augenhöhe begegnen kann.

Wenn du auf dein persönliches Umfeld schaust: Was denkst du – wie wird die Firma Witschi in der Lokalbevölkerung wahrgenommen? Ich denke, wir werden in der Region als bodenständige, seriöse und verlässliche Baufirma wahrgenommen. Dafür steht aus meiner Sicht auch die weisse Schrift in unserem Firmenlogo – wir haben quasi eine weisse Weste und schenken unseren Auftraggebenden stets reinen Wein ein. Transparenz und Ehrlichkeit werden sowohl gegen aussen als auch gegen innen gelebt. Ausserdem steht unser Baugeschäft für Vielseitigkeit – wir leben das Interdisziplinäre und bieten unseren Kunden verschiedene Lösungen aus einer Hand an. Und: Wir pflegen einen anständigen Umgangston mit Kunden, Architekten, Bauherren und generell mit allen Anspruchsgruppen der Firma – in der ruppigen Baubranche ist das keine Selbstverständlichkeit.

zur Person 
Roman Schaub ist verheiratet und Vater einer siebenjährigen Tochter und eines fünfjährigen Sohnes. Die Familie wohnt in Inkwil in einem Bauernhaus mit viel Umschwung. Das Haus wird fortlaufend umgebaut. Das Land wird heute zwar nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, hält Roman in seiner Freizeit aber trotzdem ziemlich auf Trab. Haus und Umschwung (Garten) zählt der 48-Jährige denn auch zu seinen grössten Hobbys. Zeitweise unterrichtet Roman in Burgdorf an der Baukaderschule. Ein kleineres Hobby ist seine Tätigkeit in der Feuerwehr Buchsi-Oenz, wo er bewusst keine Führungsposition wahrnehmen möchte. Dies als Ausgleich zu seiner Führungsposition als Leiter Böden und Beläge sowie GL-Mitglied bei Witschi.

Text: Patrick Jordi
Bild: Martina Flury Witschi

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