Martina Flury Witschi: Christoph, wie hast du zum Bau gefunden?
Christoph Haller:
 Ich habe ursprünglich Betriebspraktiker gelernt, also Hauswart. Bereits während der Ausbildung war für mich klar, dass dies nicht mein Weg sein wird, da mich die Tätigkeiten unterforderten. Nach meinem Lehrabschluss habe ich vier Jahre in einem Gartenbaubetrieb gearbeitet. Angefangen habe ich als „Handlanger“ und zum Schluss führte ich eigene Baustellen. Da fing mir die Arbeit mit mehr Verantwortung an zu gefallen. Aufgrund der schlechten Entlohnung beschloss ich, eine Zweitlehre als Maurer zu beginnen. Schnell fand ich Gefallen an dieser Materie und drei Jahre später habe ich dann erfolgreich meinen zweiten Lehrabschluss absolviert. Heute bin ich froh darüber, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, denn die Bauarbeiten gefallen mir deutlich besser.

MF: Dann faszinierte dich der Bau nicht schon als Kind?
CH:
Ich muss gestehen, dass es nicht so war. Am Ende meiner Schulzeit war es mir nur wichtig, schnellstmöglich eine Lehrstelle zu finden. Ich war früher kein Musterschüler, und wie es sicher einige auch kennen, gab ich mir in der Schule auch nicht sonderlich Mühe. Dementsprechend war die Auswahl der Lehrstellen auch nicht allzu gross.

MF: Was macht dir heute am meisten Freude bei der Arbeit?
CH:
Ganz klar das Endergebnis. Aber eigentlich gefällt mir mein Alltag grundsätzlich. Seit Mai 2018 führe ich als Vorarbeiter Baustellen im Bereich Tiefbau. Meine Verantwortung ist es, dass es auf der Baustelle reibungslos läuft. Ich mag das Organisieren, das Arbeiten in einem Team. Viel Freude bereitet es mir, wenn alle an einem Strang ziehen, mitdenken und gemeinsam Probleme besprechen und lösen. Zum Schluss wird die wochen- oder monatelange Mühe dann durch das Endergebnis belohnt.

MF: Wann finden diese Besprechungen im Team statt, regelmässig oder spontan?
CH:
Jeweils am Morgen werden die täglichen Aufgaben verteilt. Lösungsvorschläge werden natürlich auch spontan besprochen, wenn ein unerwartetes Problem auftritt. Gerade im Tiefbau kommt es immer wieder vor, dass im Boden Unvorhergesehenes zum Vorschein kommt, und dann muss in dem Moment gehandelt, sprich das Problem diskutiert und gelöst werden.

MF: Wie sieht deine Traumbaustelle aus?
CH:
Da ich ja gelernter Maurer bin, gefällt es mir, wenn die Arbeiten eine Mischung aus Tief- und Hochbauarbeiten beinhalten. Ich mag Schal- und Betonarbeiten, ein gutes Beispiel dafür ist die Waschanlage in Thörigen. Aber auch Umgebungsarbeiten finde ich eine spannende Abwechslung. Kurz gesagt: Ich mag die Vielfältigkeit.

MF: Wärst du denn nicht lieber im Hochbau tätig?
CH:
Nein, wie bereits erwähnt, ich schätze es sehr, dass die Arbeiten in meiner jetzigen Position aus Tief- sowie auch aus Hochbauarbeiten bestehen.

MF: Gibt es Aufgaben, die dir weniger liegen?
CH:
Es gibt eigentlich nichts, was ich gar nicht gerne mache, aber ich muss nicht unbedingt kilometerlang Leitungen verlegen, das finde ich zum Beispiel nicht so spannend.

MF: Was oder wer kann dich motivieren?
CH:
Vor allem das Team! Wir unterstützen uns gegenseitig, auch, wenn mal einer einen schlechten Tag hat. Es ist ein Ansporn, wenn ich sehe, dass das Projekt mühelos vorankommt. Ein gutes Feedback von der Bauherrschaft zu bekommen, ist auch immer eine grosse Motivation.

MF: Wie gehst du mit Druck um?
CH:
Trotz Druck versuche ich, nicht gestresst gegenüber den Teammitgliedern zu wirken, denn dies hätte lediglich einen negativen Einfluss auf die Motivation. Ich versuche die Dinge gelassen und konstruktiv anzugehen.

MF: Du lässt dich nicht stressen. Das tönt nach einer guten Eigenschaft von dir.
CH:
Ich bin allgemein ein sehr geduldiger Mensch. Natürlich gibt es Situationen, wo ich im Stress bin, jedoch versuche ich so gut wie möglich, das Gefühl meine Teamkollegen nicht spüren zu lassen.

MF: Wenn man auf dem Bau arbeitet, ist man dem Wetter stark ausgesetzt.
CH:
Das ist korrekt, das weiss auch jeder, der auf dem Bau arbeitet. Das ist auch eine Gewohnheitssache. Ein Dauerregen kann beispielsweise aber doch demotivierend wirken. Die Sommerhitze hingegen macht mir weniger aus. Bei hohen Temperaturen ist zwar alles anstrengender, aber ich bevorzuge die warmen und sonnigen Tage trotzdem.

MF: Was für Aufgaben stehen auf deiner jetzigen Baustelle an?
CH:
Wir sind für die Umgebungsarbeiten zuständig. Das heisst unter anderem: Mauern aus Natursteinen errichten, diverse Plätze mit Platten und Verbundsteinen verlegen, Böschungen anpassen und formen. Herausfordernd dabei ist die steile Hanglage. Glücklicherweise hat bis jetzt das Wetter mitgespielt.

MF: Wie bereitest du dich auf eine neue Baustelle vor?
CH:
Grundsätzlich wird die Baustelle vor Baubeginn mit dem Bauführer, dem Bauherrn und dem Bauleiter besichtigt und besprochen. Danach erhalte ich die Pläne, die ich dann zu Hause in Ruhe studiere. Das genauere Vorgehen wird anschliessend mit dem Bauführer diskutiert. Weiter erstelle ich jeweils ein Wochenprogramm, um die Übersicht über den Zeitplan zu haben.

MF: Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
CH:
Mir liegt das Leben in der Gegenwart deutlich besser als das Leben in der Zukunft. Ich bin sehr zufrieden, wie es im Moment läuft, und alles andere wird sich dann zeigen, wenn es soweit ist.

MF: Wie beschreibst du einem Bekannten die Witschi AG?
CH:
Einem Bekannten, der einen Job sucht, würde ich sagen: Komm vorbei und schau es dir an. Ich schätze es sehr, dass Weiterbildungen durch die Witschi AG gefördert und unterstützt werden. Erwähnen würde ich auch, dass die Firma gute Mitarbeiter hat. Einem eventuellen Kunden würde ich sagen: Mit der Witschi AG bekommst du gute Qualität. Ich kann das Unternehmen weiterempfehlen.

MF: Ich danke dir für dieses Gespräch.

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